Elternbrief 7 (17.04.2020)

Dorsten, 17. April 2020

Sehr geehrte Eltern!

Nun sind sich die Experten einig geworden, die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu verlängern.

Die Grundschulen bleiben bis zum 4. Mai 2020 geschlossen, danach beginnt ein schrittweiser Wiedereinstieg in den Schulunterricht. Wie das genau aussieht, steht noch nicht fest. Wir werden uns in den nächsten zwei Wochen Gedanken dazu machen und Ihnen mitteilen.

Klar ist, dass der Unterricht am 4. Mai nur mit den Viertklässlern beginnen wird. Dieser Schulbeginn wird auch nicht in der gesamten Klassenstärke erfolgen. Wie genau dieses umgesetzt wird, erarbeiten wir in der kommenden Zeit. Sie werden durch die Klassenlehrerinnen und durch Benachrichtigung auf der Homepage informiert.

Innerhalb unseres Ministeriums setzt man nun berechtigterweise den Fokus auf die Durchführung der Abschlussarbeiten und des Abiturs. In einer Schulmail wurden wir darüber informiert, dass die Überlegungen für die Grundschule innerhalb der nächsten zwei Wochen ausformuliert werden. Machen Sie sich also keine Sorgen, es wird an einem Plan zur Öffnung der Schulen unter allen Aspekten des Infektionsschutzes gearbeitet. Dies geschieht auf allen Ebenen, also auch bei uns. Ich möchte hier als Beispiel nur das Schulbussystem nennen.

Beide Schulgebäude sind grundgereinigt worden. Über weitergehende Hygienestandards wird mit dem Schulträger gesprochen. Auch dort nutzen wir die verbleibende Zeit bis zur Wiederöffnung der Schulen.

Die Kontaktbeschränkungen werden schrittweise zurückgeführt. Das führt auch dazu, dass mehr Eltern als bisher wieder außerhalb der eigenen Wohnung arbeiten gehen müssen. Eine Erweiterung der Notfallbetreuung wurde erst für den 23. April 2020 angekündigt. Bis dahin bleibt alles wie bisher.

Viele Eltern machen sich Sorgen über den Ausfall in der Schule. Sie befürchten Nachteile für Ihr Kind.  Bleiben Sie gelassen, es geht allen Kindern in Deutschland so!

Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen! Die Kinder der ersten Klassen haben nicht alle Laute erworben. Damit geht es weiter nach der Krise, auch in das zweite Schuljahr hinein. So geht es alle Schuljahre hindurch. Die Viertklässler wechseln die Schule zum Sommer. Daran wird sich nichts ändern. Auch an den weiterführenden Schulen wird man Rücksicht auf die Kinder nehmen und an den Erfahrungen der Kinder anknüpfen. Das wird sicher anders aussehen als in den Jahren zuvor. Aber glauben Sie mir: Wir Lehrerinnen und Lehrer sind dazu ausgebildet. Wir schaffen das!

Sie machen sich vielleicht auch Gedanken zu den Zeugnissen: In die Leistungsbewertung fallen alle erbrachten Leistungen der Kinder bis zur Schließung der Schulen am 19. März 2020 und natürlich auch die Leistungen, die nach der Wiedereröffnung der Schulen erbracht werden. Die Aufgaben, die in der Zeit der Schließung von den Kindern bearbeitet wurden, werden nach Öffnung der Schulen durch die Lehrer geprüft. Wenn die Kinder gut gearbeitet haben, wird dies ausdrücklich im Zeugnis vermerkt. Sollten Kinder – aus welchen Gründen auch immer – nicht oder nur bruchstückhaft gearbeitet haben, entsteht ihnen dadurch kein Nachteil. Es wird auch auf dem Zeugnis nicht vermerkt. Es gibt also eine Stärkung des guten Arbeitens!

Eine Nicht-Versetzung wird im vierten Schuljahr grundsätzlich nicht ausgesprochen. Für die anderen Jahrgänge bleibt es bei den bisher gesetzten Vorüberlegungen. Jedes Kind wird automatisch in das nächste Schuljahr versetzt. Ausnahme ist der Verbleib in der Schuleingangsphase. Wenn ein Kind in den ersten beiden Schuljahren noch nicht die Ziele der Schuleingangsphase erreicht hat, verbleibt es für drei Jahre in der Schuleingangsphase. Das geschieht eigentlich am Übergang von Klasse 2 zu 3. Die Kinder verbleiben dann einfach in der Jahrgangsstufe 2 und wechseln nicht in die dritte Klasse. Da dabei die Lerngruppe wechselt, beabsichtige ich, diesen Wechsel am besten direkt zu Wiederbeginn des Unterrichts zu vollziehen. Die Begründug dazu ergibt sich aus der Ansteckungslage: Ihr Kind kommt aus einer eingegrenzten Umgebung zurück in eine Situation, an der es mit Virenstämmen anderer Kinder/ Familien zusammenkommen kann. Wenn es im Mai in seine Stammklasse zurückgeht und im Sommer dann wieder in eine neue, vermischen wir die Virenstämme kurz hintereinander zwei Mal. Das erschent mir in der jetzigen Situation unsinnig und ich würde es gerne auf einen Wechsel begrenzen. Aber auch dazu sind die Vorüberlegungen noch nicht abgeschlossen.

Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Wir als Schule sind ein Teil des Dorfes. Die Eltern gehören selbstverständlich dazu, aber auch die Großeltern und andere Verwandte. Wichtig sind auch die anderen gleichaltrigen Kinder. In der jetzigen Situation ist das Dorf sehr klein, es reduziert sich auf Eltern und Geschwister. Den Kindern fehlen die Großeltern, die anderen Verwandten und vor allem die anderen Kinder. Vielen fehlt auch die Schule. Diese Bedingungen können wir zur Zeit nicht bieten, sie lassen sich auch nicht nachholen. Da müssen wir auf die Medikamente und Impfung gegen das Virus abwarten, bis es wieder normal weitergeht.

Die Schulgebäude bleiben weiterhin für alle Menschen, die nicht in der Schule arbeiten,  geschlossen. Sie erreichen uns also weiterhin nur per Mail und per Telefon. Das Büro für beide Schulstandorte befindet sich am Nonnenkamp. Die fehlende mediale Ausstattung am Teilstandort lässt dort keine Bürozeit zu. Die Telefonanlage am Hauptstandort ist so gestaltet, dass erst nach häufigem Klingeln die Leitung in das Schulleiterzimmer durchgestellt wird. Haben Sie daher bitte Geduld!

Ihnen ein sonniges Wochenende!

Herbert Rentmeister und Klaudia Heisig

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