Elternbrief 10 (29.4.2020)

Dorsten, 29.4.2020

Sehr geehrte Eltern der vierten Klassen!

Gestern Abend kam der Schock. Der Presse gegenüber hat unsere Schulministerin, Frau Gebauer, geäußert, dass der Präsenzunterricht für die Viertklässler erst am 7. Mai 2020 beginnt. In der 15. Schulmail wurde als Termin der 4. Mai festgesetzt.

Darauf haben wir uns verlassen. Darauf haben auch Sie sich verlassen.

Alle Grundschulen in unserem Bundesland haben mit dem Start am 4. Mai gerechnet. Wir sind vorbereitet. Gestern haben an beiden Standorten die Lehrerinnen, die die einzelnen Klassengruppen unterrichten würden, die ersten Tage organisatorisch und inhaltlich vorbereitet.

Beide Schulbussysteme wurden in einem sehr aufwändigen Verfahren organisiert.

Die Schulgebäude sind gereinigt. Der Hygieneplan steht und ist mit den entsprechenden Stellen abgestimmt.

Wir sind so weit, dass wir sogar schon morgen starten könnten.

Jetzt ist alles hinfällig.

Mich hat das sehr bewegt, gerade weil Sie jetzt vor einem großen Betreuungsproblem stehen. Die Schulgebäude sind jetzt bis zum 7. Mai 2020 weiterhin gesperrt. Nur die Notbetreuung läuft. Allerdings ist auch da nichts Genaueres geregelt, wie wir mit der größer werdenden Zahl umgehen sollen.

Vielleicht gehen Sie in der nächsten Woche wieder arbeiten und sind nicht mehr im Homeoffice, da Sie sich auf den Start am Montag verlassen haben. Jetzt müssen Sie eine Betreuung organisieren. Am Freitag ist Feiertag.

Wir sind im Notfall für Ihr Kind da. Wir sind vor Ort und das schon seit dem 16. März, auch wenn keine Kinder da sind. In der Schulzeit, aber ebenso in den Osterferien und an den Wochenenden waren Frau Heisig oder ich täglich im Büro. Häufig waren die Lehrkräfte ebenfalls im Haus oder haben von zu Hause die Kinder mit Aufgaben versorgt und Kontakt gehalten. Wir haben intensiv an der Öffnung der Schulen gearbeitet. Vielleicht verstehen Sie jetzt besser, warum uns die gestrige Pressemittteilung unserer Ministerin so sehr getroffen hat. Wer sie nicht gesehen hat, sie íst in der Mediathek des WDR zu finden.

Wir können unser Versprechen, Ihre Kinder ab Montag wieder zu unterrichten, nicht halten. Aber wir haben das nicht zu verantworten.

Wir haben jetzt eine große Bitte an Sie:

Versuchen Sie, Ihr Kind an den ersten drei Tagen der nächsten Woche zu Hause zu betreuen.

Falls Sie arbeiten müssen und Ihr Kind in der Notfallbetreuung anmelden möchten, aber so schnell keine Arbeitgeberbescheinigung einreichen können, dürfen Sie diese auch nachreichen.

Wir möchten aber wissen, welche Kinder zu uns kommen. Wir müssen ja planen und für Sicherheit sorgen.

Schicken Sie uns am besten eine Mail. Diese rufe ich auch am verlängerten Wochenende ab! In solchen Ausnahmesituationen darf ich auch die Lehrkräfte am Wochenende anrufen. Ich mache das nicht gerne, weil jeder sein Wochenende verdient hat. Aber Ihre Kinder gehen jetzt vor!

Sie können auch noch morgen früh in der Schule anrufen. Frau Woll ist bis 12 Uhr da.

Am Wochenende ist niemand zu festen Zeiten im Büro. Sie dürfen aber – in Ausnahmefällen und zu vertretbaren Zeiten, bei mir zu Hause anrufen. Dort habe ich auch einen Anrufbeantworter. Meine Telefonnummer lautet 22568. Ich möchte Sie bitten, nur im wirklichen Notfall von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Die Sorgen um die Sicherheit der Kinder hat mich in der letzten Zeit um manche Stunde Schlaf gebracht. Die Meldung gestern hat mich sehr mitgenommen und an Schlaf war kaum zu denken. Gönnen Sie mir bitte etwas Ruhe am Wochenende.

Wir wissen nicht, wie es jetzt weitergeht. Aber die Erfahrung von gestern Abend zeigt, dass wir leider alle – Eltern und Schule – sehr flexibel sein müssen. Ich schätze die Arbeit der Grundschullehrkräfte in dieser Zeit sehr, gerade auch an unserer Schule. Und ich weiß, welche Vielfalt an Aufgaben Sie alle in dieser schwierigen Zeit schultern mussten und weiterhin müssen. Wir hätten Ihnen so gerne ab Montag einen kleinen Teil dieser Aufgaben abgenommen, das dürfen wir jetzt erst mit Verspätung! Diese Krise schaffen wir nur gemeinsam!

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich alles Gute!

Ein Gedanke zu „Elternbrief 10 (29.4.2020)“

  1. Danke Ihnen allen für Ihren unermüdlichen Einsatz.
    Es ist wirklich an der Zeit – trotz aller Auflagen und Einschränkungen –, dass unsere Kinder mal wieder soziale Kontakte zu ihren Freunden haben dürfen. Es wäre ja wirklich ein erster Schritt, dass sie sich wenigstens in der Schule sehen und austauschen können!!! Natürlich mit dem nötigen Abstand und unter Einhaltung aller Auflagen. Das über so eine lange Zeit mit Ruhe und Verständnis durchzuhalten, ist – finde ich – eine wirkliche Prüfung für unsere Kinder und uns. Ob groß oder klein …
    Halten wir einfach durch und harren der Dinge, die da noch kommen.
    Sie und wir geben auf jeden Fall unser Bestes!!!

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