Elternbrief 13 (13.5.2020)

Dorsten, 13. Mai 2020

Erklärbrief

Liebe Eltern!

Mit dem heutigen Tag sind alle Jahrgänge zumindestens in Teilen in der Schule gewesen. Morgen kommen dann die letzten Teilklassen.

Wir bekommen dadurch mehr Überblick über die schulischen Begebenheiten unter diesen Bedingungen.

Geregelt wird alles durch das Schulministerium. Dieses hat jetzt insgesamt 20 Schulmails verfasst. Diese sind in Behördendeutsch verfasst und an dieser Stelle möchte ich einmal den „Erklärbär“ machen. Vielleicht ist es Ihnen eine Hilfe!

  1. Im Vordergrund allen Handelns steht weiter die Eindämmung der Infektionskette! Deshalb müssen wir hier sehr viele unterschiedliche Listen führen, um eventuelle Infektionsketten nachweisen zu können. Ich nehme hier den Kreis Coesfeld als Beispiel. Dort müssen Schulen jetzt den Nachweis führen, inwieweit Kinder durch Eltern mit einer der vielen infizierten Personen im Kreis in Kontakt waren. Das muss passend für jeden Tag geschehen. Das kann so an jeder Schule in Deutschland geschehen, auch bei uns. 
  1. Die Kinder kommen an einzelnen Tagen in die Schule. Sie haben einen Brief von uns bekommen mit den Zeiten und den sieben Tagen, an denen Ihr Kind Unterricht hat. Dies wird Präsenzunterricht genannt.
    Wir führen für die Präsenztage Anwesenheitslisten und Sitzpläne. Daher wird Ihr Kind seinen Sitzplatz an den Präsenztagen nicht wechseln.
  1. Für die anderen Tage bekommt Ihr Kind Material mit, um zu Hause lernen zu können. Das wird Lernen auf Distanz genannt. Das bearbeitete Material bringen die Kinder an den Präsenztagen wieder mit, damit es die Lehrerin durchsehen kann.
  1. Es gibt Kinder, die selber zu einer Risikogruppe gehören oder mit Menschen, die zur Riskogruppe gehören, in einem Haushalt leben. Die dürfen an Präsenztagen zu Hause bleiben. Wir müssen es nur wissen, denn auch dazu müsssen wir eine Liste führen. Diese Kinder erhalten von uns Material zum Lernen auf Distanz.
  1. Die Bedingungen zur OGS wurden erst in der 20. Schulmail geklärt. Kinder kommen nur an ihren Präsenztagen und wenn sie schon angemeldet waren in die OGS. Achtung: An den beweglichen Ferientagen und am Dienstag nach Pfingsten (Ferientag) ist keine OGS! Es findet ja kein Präsenzunterricht statt.Die Zusammensetzung in der OGS-Gruppe ist größer als die Klassengruppe. Daher möchten manche Eltern wegen der Ansteckungsgefahr momentan nicht, dass ihr Kind in die OGS geht. Wir müssen es nur wissen, denn auch dazu müsssen wir eine Liste führen.Das hat jetzt leider in dieser Woche gar nicht geklappt. An allen Tagen mussten wir bei Eltern anrufen, da Kinder fehlten, die angemeldet waren, und Kinder da waren, die keinen Präsenzunterricht hatten. Morgen ist der erste Durchgang beendet, danach haben wir hoffentlich Klarheit.Die Anzahl der Kinder in der OGS am Hauptstandort ist im Verhältnis kleiner als am Teilstandort. Das Bezahlsystem für das Mittagessen ist unterschiedlich organisiert.

    Ihr Kind muss für die OGS-Zeit am Hauptstandort eigenes Essen mitbringen. Das wird in der Mikrowelle erwärmt. Selber Essen kochen können wir aus Gründen der Personalknappheit und der hohen Hygienebestimmungen momentan nicht.

  1. Es gibt an beiden Standorten die Möglichkeit der Notfallbetreuung. Die Bedingungen dazu finden Sie auf der Homepage des Schulministeriums. Dort finden Sie auch die Antragsformulare. Wir haben sie aber auch auf unserer Homepage verlinkt.
    Wir müssen genau wissen, welches Kind an welchen Tagen in welcher Zeit zur Notfallbetreuung kommt, denn auch dazu müsssen wir Listen führen.
    Da knirscht es noch etwas. Vor allem am Teilstandort wissen wir nicht, welche Kinder zu welcher Zeit kommen. Sie müssen uns das vorab genau schriftlich mitteilen. Das Büro ist ausschließlich am Nonnenkamp. Es reicht nicht aus, die Unterlagen am Teilstandort abzugeben oder dort eine Nachricht zu hinterlassen! Schicken Sie die Unterlagen unbedingt an den Hauptstandort!
    Achtung: An den beweglichen Ferientagen und am Dienstag nach Pfingsten (Ferientag) ist keine Notfallbetreung. Diese gibt es nur an Schultagen in der Zeit von 8 bis längstens 16 Uhr.
  1. An beiden Standorten gibt es ein Schulbus-System. Gerade im engen Raum eines Busses verbreiten sich die Viren durch die Tröpfcheninfektion sehr schnell aus. Deshalb gelten für den Bustransfer besonders hohe Bedingungen. Daher wurde von uns als Folge der 17. Schulmail Ihre Bereitschaft zur Mitfahrt abgefragt. Darüber mussten wir Listen erstellen und jedem Kind einen besonderen Busausweis geben.
    Wir stehen in enger Absprache mit dem Busunternehmen. Die Busfahrer haben Listen, welche Kinder an welchen Tagen mit dem Bus fahren. Das Kind weist sich mit dem Busausweis aus, es muss im Bus einen Mundschutz tragen.
    Im Bus hat jedes Kind einen festen Sitzplatz. Sie ahnen schon: Auch dazu müssen wir eine Liste führen. Aber das ist noch nicht die letzte Liste: Wir müssen auch nachhalten, welches Kind an welchem Tag mit dem Bus gefahren ist. Dies auch noch für jede Fahrt.
  1. Nur berechtigte Personen dürfen das Schulgelände betreten. Sollten Sie im Ausnahmefall nach telefonischer Voranmeldung doch einmal in das Schulgebäude kommen, müssen Sie sich mit genauer Zeitangabe in eine bereitliegende Liste eintragen. Wegen der Schmierinfektion müssen Sie sich selber einen Stift mitbringen.

Jetzt beim Schreiben fällt mir auf, wie viele Listen wir gerade führen. Eigentlich sollte ich mir eine Liste erstellen, welche Listen wir führen müssen. Denn zusätzlich müssen wir täglich bis 9:30 Uhr dem Schulträger die Zahlen der Notbetreuung durchgeben, zusätzlich mehrmals in der Woche Zahlen an das Schulamt in Recklinghausen, die Bezirksregierung und heute neu auch an das Ministerium.

Sie spüren, wir hier in der Schule haben noch nicht den Humor verloren. Wir gehen auch mit Freude unserem Beruf nach.

Aber wir können keinen Spaß vertragen!
Das Virus stellt eine Bedrohung dar! Egal, wie im Moment auch einige verwirrte Geister zum Virus stehen: Die meisten Menschen machen sich berechtigt große Sorgen!

Diese Sorgen nehmen wir ernst. Sogar sehr ernst! Falls ein Kind grob gegen die geltenden Regeln verstößt, werden wir umgehend eine Ordnungsmaßnahme nach §53 Schulgesetz Abs. 3 verhängen (Ausschluss vom Unterricht). Das gilt insbesondere, wenn ein Kind bewusst ein anderes Kind durch Anniesen, Anhusten oder Spucken gefährdet. Im Sinne jedes Kindes müssen und werden wir da sehr streng und unverzüglich reagieren!

Ich nutze die Möglichkeit, Sie über Veränderungen im Kollegium zu informieren:

Frau Hennenberg war nur wenige Wochen bei uns. Sie hat ihre Zeit als Lehramtsanwärterin abgebrochen und hat gekündigt. Sie hat sich für einen anderen Beruf entschieden. Herzlich wünschen wir ihr alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg!

Wir durften eine neue Stelle ausschreiben. Wir konnten Frau Lanfermann für unsere Schule gewinnen. Sie ist ausgebildete Grundschullehrerin und beginnt ihren Dienst am 1. Juni bei uns. Wir freuen uns auf sie! Gut, dass du da bist! 

Zeitgleich durften wir eine weitere Lehrerstelle ausschreiben, die jetzt im Netz steht. Drücken Sie uns die Daumen, dass wir auch für diese Stelle eine geeignete Person finden!

Wir nehmen im Präsenzunterricht wahr, wie sehr sich die Kinder auf die Schule gefreut haben. Sie haben sich natürlich sehr auf die anderen Kinder gefreut und nicht in erster Linie auf das schulische Lernen. Das wissen wir auch. Aber die Kinder haben sich auch auf das Schulgebäude, den Schulhof und auf uns gefreut. Genau so, wie wir uns auf die Kinder freuen.

Wir sehen auch, wie intensiv Sie sich mit Ihrem Kind beschäftigt haben und Bereiche schulischen Lernens übernommen haben. Stellvertretend für alle hier in der Schule möchte ich Ihnen ausdrücklich für diese für Sie vielleicht ungewohnte Arbeit danken! Dieser Zustand, dass Sie als Familie schulische Tätigkeiten weiter ausüben müssen, wird leider noch andauern. Wir versuchen, Sie dabei intensiv zu unterstützen.

Nur gemeinsam schaffen wir das!

Mit großer Erleichterung können wir Ihnen mitteilen, dass an unserer großen Schule mit fast 400 Kindern an zwei Standorten in dieser Zeit kein Kind an Covid 19 erkrankt ist. Auch von Eltern und nahen Verwandten wissen wir von keinem schweren Erkrankungsfall.

Das macht uns froh und gemeinsam sollten wir alle daran arbeiten, dass das auch so bleibt!

Herzliche Grüße aus dem Listenbüro!

 

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